Boxspringbetten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und bieten gegenüber klassischen, mit einem Lattenrost ausgestatteten Betten einige Vorteile. Ihr Gewicht wird gleichmäßig auf die komplette Liegefläche verteilt, wobei Ihr Körper punktgenau unterfedert wird. Dank der komfortablen Höhe der Boxspringbetten können Sie ganz leicht ins Bett gelangen sowie wieder aufstehen. In unserem Boxspringbetten Ratgeber geben wir Tipps, die Ihnen beim Erwerb eines Boxspringbettes helfen sollen, die richtige Wahl zu treffen. Dabei geben wir Ihnen einen Überblick über die diversen Matratzen sowie deren Unterscheidungsmerkmale, die Matratzenbezüge, die verschiedenen Liegezonen und was unterschiedliche Schlaftypen beachten sollten. Wenn Sie die Tipps aus unserem Boxspringbetten-Ratgeber berücksichtigen, dann finden Sie garantiert das richtige Boxspringbett.
Das Herz des Boxspringbettes bilden die verschiedenen Matratzen. Die Betten bestehen neben den Füßen aus einem Boxspring mit der Untermatratze, einer Obermatratze (Boxspringmatratze) und einer Topper-Matratze (Topper). Die unterschiedlichen Matratzen werden aus verschiedenen Materialien hergestellt. Daraus resultieren individuelle Eigenschaften, welche die verschiedensten Personengruppen ansprechen. Im folgenden Text geben wir Ihnen einen kleinen Überblick über die gängigsten Matratzen und was bei der Wahl der richtigen Matratze für dein Boxspringbett sonst noch zu beachten ist.
Untermatratzen
MATRATZENARTEN | EIGENSCHAFTEN | GEEIGNET/UNGEEIGNET FÜR |
Bonellfederkern | + geringes Gewicht | + alle Schlaftypen (ideal für Rücken- & Bauchschläfer) |
Taschenfederkern | + Punktelastizität | + alle Schlaftypen |
Tonnen-taschenfederkern | + Punktelastizität | + alle Schlaftypen |
Obermatratzen
MATRATZENARTEN | EIGENSCHAFTEN | GEEIGNET/UNGEEIGNET FÜR |
Tonnen-taschenfederkern | + Punktelastizität | + alle Schlaftypen |
Kaltschaum | + passt sich Körperkonturen sehr gut an | - Personen, die viel schwitzen |
Viskoelastischer Schaum | + hohe Punktelastizität | + Allergiker |
Naturfasern | + gute Feuchtigkeitsaufnahme | + alle Schlaftypen |
Latex | + Punktelastizität | + Allergiker |
In einem Doppelbett empfehlen wir Ihnen prinzipiell die Verwendung von zwei getrennten Matratzen
Topper
MATRATZENARTEN | EIGENSCHAFTEN | GEEIGNET/UNGEEIGNET FÜR |
Kaltschaum | relativ große Höhe | + Personen, die sich viel bewegen im Schlaf |
Viskoelastischer Schaum | relativ große Höhe | + ruhige Schläfer |
Naturfasern | relativ geringe Höhe | + alle Schlaftypen |
Latex | + schafft ideales Schlafklima | + Personen, die gern weich schlafen |
Manche Matratzen verfügen für eine punktgenaue Körperanpassung über verschiedene Liegezonen. Am häufigsten im Handel werden Matratzen mit drei, fünf, sieben oder neun verschiedenen Liegezonen angeboten, um den Druck durch die unterschiedlich schweren Körperzonen auszugleichen. Hinter den Liegezonen verbergen sich unterschiedlich feste Abschnitte einer Matratze, die auf die anatomischen Gegebenheiten (z. B. die Doppel-S-Form der Wirbelsäule) des Körpers abgestimmt sind. Diese versprechen beispielsweise, je nach Anzahl der Liegezonen, elastische Unterstützung im Kopf- und Nackenbereich, eine weiche Schulterzone, stützaktive Eigenschaften für den Becken- und Lendenbereich, eine weiche Bein- und Kniezone sowie elastische Unterstützung für die Füße. Matratzen mit unterschiedlichen Liegezonen sind immer symmetrisch aufgebaut. Die Kopfzone ist also identisch mit der Fußzone, da beide Körperzonen ein ähnliches Gewichtsverhalten ausweisen. Ausschlaggebend ist jedoch immer die mittlere Zone, die den Beckenbereich stützt. Aufbauend darauf sind alle weiteren Zonen angeordnet. Dem Wenden der Matratze steht also nichts im Wege. Nachteilig bei Matratzen mit Liegezonen ist zu bewerten, dass die individuelle Körpergröße vernachlässigt wird. Körper besonders kleiner oder großer Menschen werden nicht optimal von der Matratze gestützt und auch bei Bewegungen im Schlaf ist man schnell aus der optimalen Liegeposition und somit aus den entsprechenden Liegezonen gerutscht.
Den richtigen Härtegrad einer Matratze zu finden, ist gar nicht so einfach, denn hier spielt das persönliche Empfinden eine ebenso wichtige Rolle wie die individuellen Schlafeigenschaften. Rückenschläfer benötigen beispielsweise Matratzen mit anderen Eigenschaften als Seitenschläfer. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass die Gruppierung der Härtegrade nicht genormt ist. Es wird grundsätzlich zwischen fünf Härtegraden unterschieden. Die Unterteilung erfolgt in fünf Stufen von H1 (sehr weich) bis H5 (extrem fest). Jeder Matratzenhersteller kann jedoch individuell festlegen, welche Matratze er welcher Kategorie zuweist, da die Einstufung der Härtegrade nicht genormt ist. Meist wird beim Matratzenkauf empfohlen, den Härtegrad der Matratze in Verhältnis zum Körpergewicht zu wählen.
Eine kleine Orientierungshilfe bietet folgende Auflistung:
Da das persönliche Empfinden jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, kann auch der nächstliegende Härtegrad als angenehmer empfunden werden. Zu beachten ist, dass Matratzen, die ständig mit einem höheren Gewicht belastet werden als empfohlen, eher verschleißen als solche, die der Empfehlung entsprechend genutzt werden. Oftmals wird bei der Wahl der Matratze aber die Körpergröße auch völlig außer Acht gelassen. Schließlich verteilen sich 60 kg Körpergewicht auf eine Größe von 1,50 m ganz anders als auf eine Größe von 1,70 m und erfordern somit auch andere Matratzeneigenschaften. In diesem Fall zieht man den Body-Mass-Index (BMI) zu Rate. Der BMI setzt das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße und wird errechnet aus der Körpergröße geteilt durch Körpergewicht zum Quadrat.
Beispiel: Sie wiegen 60 kg bei einer Größe von 1,70 m. Formel: 60 / (1,7 x 1,7) = 20,76 BMI
Setzt man das Körpergewicht also in Relation zur Körpergröße, erhält man andere Werte, die bei der Wahl der Matratze der Orientierung dienen:
Die Auflistungen der Härtegrade sollten Sie nicht als zu starre Richtlinien betrachten.
Zum einen kann das persönliche Empfinden dieser Tabelle widersprechen, zum anderen variieren auch die Hersteller, wie bereits erwähnt, bei ihrer Auslegung der Härtegrade. Bei der Wahl der Matratze ist darauf zu achten, dass dem Körper in jeder Liegeposition die richtige Unterstützung geboten wird. Es wird zwar unterschieden zwischen Rücken-, Bauch- und Seitenschläfern, aber die wenigsten Menschen bewegen sich während des Schlafens gar nicht. Die Matratze muss den Körper also nach jedem Wechsel der Liegeposition optimal unterstützen. Ist eine Matratze zu hart, kann die Durchblutung der Haut gestört werden, was einen unruhigen Schlaf nach sich zieht. Ist die Matratze zu weich, kann der Körper zu tief in die Matratze einsinken, wodurch er nicht mehr ausreichend gestützt wird. Die Matratze verfügt über die optimale Härte, wenn sie sich dem Körper punktuell anpasst und ihn stützt, denn eine gute Matratze gibt nur an den Stellen nach, an denen sie belastet wird, jedoch nicht in dem weiteren Umfeld. Die Matratze schmiegt sich an die Körperform an, sodass der gesamte Körper gleichmäßig unterstützt wird.
Bei der Wahl der richtigen Matratze spielt Ihre nächtliche Liegeposition ebenfalls eine entscheidende Rolle. Ob Seiten-, Rücken- oder Bauchschläfer, für jeden Schlaftyp ergeben sich andere Matratzeneigenschaften und –beschaffenheiten, um dem persönlichen körperlichen Wohlbefinden gerecht zu werden.
Seitenschläfer
Äußerst beliebt bei einem Großteil der Menschen ist es, auf der Seite zu schlafen und den Rücken somit im Schlaf zu entlasten. Sogenannte Seitenschläfer sollten bei der Wahl der richtigen Matratze darauf achten, dass die Halswirbelsäule entlastet wird und auch der Schulterbereich in die Matratze einsinken kann. Dies ist übrigens auch für Personen mit breiten Schultern empfehlenswert. Auch im Hüftbereich darf die Wirbelsäule weder seitlich abgeknickt werden noch darf Druck ausgeübt werden. Die Wirbelsäule soll beim Liegen in seitlicher Position eine gerade Linie bilden. Unter anderem eignen sich 7-Zonen-Naturlatexmatratzen für Seitenschläfer, denn sie sorgen für eine anatomisch korrekte Körperhaltung und entlasten die Wirbelsäule optimal. Zu harte Matratzen lassen den Körper an den entscheidenden Stellen nicht genug einsinken, die Wirbelsäule knickt ein. Zu weiche Matratzen hingegen geben zu sehr nach, sodass die Wirbelsäule einerseits regelrecht durchhängt und anderseits geknickt wird. In beiden Fällen sind Rückenschmerzen die unabdingbare Folge. Ziel der idealen Matratze ist es, die Wirbelsäule optimal zu entlasten. Dafür sorgen Matratzen mit einem variablen Härtegrad und hoher Punktelastizität. So wird die Wirbelsäule in eine gerade und entspannte Position gebracht, was einen schmerzfreien Schlaf ermöglicht.
Rückenschläfer
Nicht einmal jeder 5. Mensch schläft auf dem Rücken. Rückenschläfer bewegen sich im Schlaf wenig und wachen meist in der gleichen Position auf, in der sie eingeschlafen sind. Bei der Wahl der Matratze ist darauf zu achten, dass die Lendenwirbelsäule perfekt gestützt wird, dass das Becken nicht durchhängt und die Wirbelsäule entspannt wird. Eine anatomisch korrekte Position ermöglicht eine Entlastung der Wirbelsäule. Rückenschläfern wird daher häufig zu einer Matratze mit einem Kern aus Naturlatex oder Kaltschaum geraten. Ein Lordose-Test kann Aufschluss darüber geben, ob die Matratze für den Rückenschläfer geeignet ist. Passt eine Hand im Liegen unter die natürliche Wirbelsäulenkrümmung (Lordose), ist die Matratze zu hart.
Bauchschläfer
Die wenigsten Menschen schlafen in der Bauchlage. Schläfer, die auf dem Bauch schlafen, verändern ihre Liegeposition recht häufig. So wird die Bauchlage oft mit der Seitenlage kombiniert. Die meisten Bauchschläfer bevorzugen eine Matratze mit einer gewissen Härte. Bauchschläfer sollten bei der Wahl der Matratze darauf achten, dass ihre Lendenwirbelsäule optimal gestützt wird und das Becken nicht durchhängt. Wer diese Tipps befolgt, entlastet seine Wirbelsäule. Zu harte Matratzen führen ebenso, wie zu weiche Matratzen, in den meisten Fällen zu Rückenbeschwerden. Als geeignet, um beim Schlafen in der Bauchlage optimal zu liegen, empfinden die meisten Bauchschläfer Matratzen mit einem Kern aus Kaltschaum oder Naturlatex.
Bei der Wahl der Matratze ist nicht nur auf das Innere zu achten, sondern auch auf die äußere Hülle. Jede Matratze ist mit einem Bezugsstoff versehen. Diese Matratzenbezüge lassen sich zum einen nach der Webart und zum anderen nach dem Material der Fasern unterscheiden, aber auch die Versteppung sowie die allgemeine Verarbeitung spielen eine Rolle, denn alle Faktoren zusammen beeinflussen das Schlafklima.
Webart
Bei der Webart werden im Großen und Ganzen fünf unterschieden. Drell ist der wohl bekannteste Bezugsstoff für Matratzen. Drell ist ein fest gewebter Stoff, der die straffen Liegeeigenschaften der Matratze unterstützt. Drell ist meist als fester, nicht abnehmbarer Bezug gearbeitet. Ein weiterer Bezugsstoff für Matratzen ist Velours, der der Matratze eine samtige, trockene Oberfläche verleiht. Nachteilig bei Velours fällt auf, dass Betttücher häufig auf der Oberfläche wandern und immer wieder an die richtige Stelle gezogen werden müssen. Ähnlich verhält es sich mit Matratzenbezügen aus Frottee, wenn die Schlingen zu lang sind. Ansonsten verleiht auch Frottee der Matratze einen angenehmen Griff und eine trockene Oberfläche, die mit Haltbarkeit und Elastizität glänzt. Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von Doppeltuch-Jersey als Matratzenbezug herauskristallisiert, da dieses Material elastisch, atmungsaktiv, haltbar und angenehm im Gebrauch ist. Zudem werden sogenannte Verbundstoffe angeboten. Als Verbundstoff bezeichnet man zwei unterschiedliche, miteinander verbundene Stoffe mit dazwischen liegenden Füllfäden. Diese sorgen für eine weichere und dickere Oberfläche, welche sich positiv auf den Feuchtigkeitstransport auswirkt und als Wärmespeicher prädestiniert ist.
Material
Allergiker sollten darauf achten, dass der Matratzenbezug bei 60° C waschbar ist, aber auch sonst ist dies aus hygienischen Gründen ratsam. Reine Baumwolle ist aufgrund ihrer geringen Rückstellkraft und der schnellen Materialermüdung als Matratzenbezug nicht empfehlenswert. Meist werden der Baumwolle Materialien wie Polyester oder Polyamid beigemischt, um den Bezug dehnbarer und haltbarer zu machen. Mitunter werden auch weitere Beimischungen, wie Aloe Vera, eingesetzt, um den Matratzenbezug weich und geschmeidig zu machen. Personen, die zum Schwitzen neigen, werden Matratzenbezüge empfohlen, welche Viskose oder deren Weiterentwicklungen, wie Modal, Lyocell oder Tencel®, enthalten. In letzter Zeit werden häufig auch Matratzen mit Bezügen angeboten, welche mit Funktionsfasern angereichert sind. Hier sollten besonders zu Allergien neigende Personen Obacht geben. Neben Algenbeimischungen, welche verjüngend wirken sollen, gibt es beispielsweise Zusätze, die eine desodorierende oder bakterientötende Wirkung entfalten sollen.
Versteppung
Die Qualität des Matratzenbezuges erkennen Sie unter anderem daran, dass er nicht nur aus einfachem Tuch besteht, sondern mit einem Vlies versteppt ist. Achten Sie darauf, dass die Versteppung nicht zu fest ist, da sonst die Eigenschaften der Matratze mitunter nicht in vollem Maße genossen werden können. Speziell für Allergiker gibt es auch unversteppte Bezüge, welche besonders für häufiges Waschen geeignet sind. Bei diesen Bezügen wird die Polsterung mit einer speziellen Technik eingewebt, sodass sich der Bezug beim Waschen nicht verziehen kann. Sowohl die Versteppung als auch das Verweben des Tuches mit dem Vlies wirkt einem Verschieben der Materialien beim Gebrauch entgegen. Eine weitere Empfehlung für Allergiker sind Vliese aus hochwertigen Polyester-Hohlfasern. Diese zeichnen sich durch eine hohe Atmungsaktivität aus und sind besonders für häufiges Waschen geeignet. Ist der Matratzenbezug waschbar, handelt es sich meist um eine Versteppung/Verwebung mit einem PE-Vlies oder waschbarer Schurwolle. In die Reinigung hingegen gehören Bezüge, die mit Schurwolle, Kamelhaar oder Seidenvlies versteppt oder verwebt sind. Besonders Rheumatikern wird ein Bezug mit Schurwolle empfohlen, da Schurwolle sich durch die hohe Aufnahme und Abgabe von Feuchtigkeit hervorhebt, wodurch ein trockenes Schlafklima entsteht. Für eine lange Lebensdauer einer jeden Matratze ist das regelmäßige Lüften ratsam. Besonders nach dem Aufstehen ist die Luftzufuhr für die noch warme Matratze sehr zu empfehlen.
Verarbeitung
Die meisten Matratzenbezüge sind abnehm- und waschbar. Um das Abnehmen so komfortabel wie möglich zu gestalten, ist der Bezug mit einem Reißverschluss versehen. Besonders hochwertige Modelle verfügen über einen durchgehenden Reißverschluss, um Ober- und Unterseite des Matratzenbezuges auch getrennt voneinander abziehen zu können. So kann in aller Ruhe eine Seite des Bezuges gewaschen und getrocknet werden, während die andere Seite auf der Matratze verbleibt und Ihnen den gewohnten Schlafkomfort gewährt. Nachdem dann auch die 2. Seite des Bezuges gewaschen und getrocknet ist, können beide auf der Matratze wieder vereint werden. Mitunter sind die Matratzenbezüge auch mit Griffen versehen. Diese dienen dem einfachen Drehen und Wenden der Matratze. Um eine lange Lebensdauer der Matratze zu gewährleisten, sollte diese in regelmäßigen Abständen – empfohlen sind ca. alle vier Wochen – im Wechsel gedreht und gewendet werden.
Um die perfekte Sitz- oder Liegeposition zu finden, gibt es neben den klassischen Boxspringbetten auch diejenigen mit eingebautem Motor. Diese bieten den großen Vorteil, bequem im Liegen verstellt werden zu können. Dank der modernen Technik ist die Bedienung kinderleicht. Je nach Matratze, ob durchgehend oder getrennt, kann entweder alles oder jede Seite einzeln verstellt werden, um sie auf Ihre Bedürfnisse anzupassen. Unterschiede gibt es zudem in den verstellbaren Bereichen, so lassen sich oft Kopf- sowie Fußteil separat mit der Fernbedienung in die gewünschte Position bringen. Praktisch sind auch an der Bettseite angebrachte Taschen zum Verstauen der Fernbedienung bei Nichtbenutzung.